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«Beton-Feminismus» (11. Juni 2023)

Veröffentlicht vor 10 Monaten, 13. Jun. 2023

In meiner Naivität bin ich lange Zeit davon ausgegangen, den Feministinnen sei es nebst Gleichstellung und Anerkennung ein Anliegen, sich von der männlichen Aggressivität zu distanzieren und dagegen zu wehren. Das ist vielleicht bei vielen Feministinnen immer noch so. Doch mittlerweile setzen sich einige Frauen in Szene, die nicht nur nicht so sein wollen, wie die “bösen“ Männer, nein, jene Frauen wollen “schlimmer“ sein als die “bösen“ Männer. Jene – ich nenne sie mal “Beton-Feministinnen“ – sind überzeugt, damit würden sie dem Anliegen der Frauen einen Dienst erweisen. Ein Irrtum, wie sich mehr und mehr herausstellt.

In der Basler Zeitung vom 12.05.23 fand sich ein Foto der SP-Nationalrätin Tamara Funiciello. Auf ihrem T-Shirt sah man eine aufgedruckte Axt. Mein erster Gedanke war, womöglich hat sie auch noch eine echte Axt im Rucksack!? Ich jedenfalls möchte den beiden nicht begegnen. Nicht nur wegen der Axt, sondern auch wegen des radikalen Auftretens der Nationalrätin und ihrer ideologischen Verbissenheit.

Eine Hochschulstudie, die Gott sei Dank von zwei Frauen geleitet und durchgeführt wurde, kommt zum Schluss, Frauen werde eingeredet, benachteiligt zu werden. Die Wirtschafts-Professorin Margit Osterloh und die Soziologin Katja Rost von der ETH Zürich gelangen zu dem Ergebnis, dass gerade gut ausgebildete Frauen geringe bis keine Karriereambitionen haben, und darüber hinaus einem konservativ geprägten Familienbild sehr nahe stehen, also zum Beispiel nur Teilzeit, wenn Kinder da sind.

Davon hält Frau Tamara Funiciello nichts. Natürlich nicht! Ein solcher Befund kann, bzw. darf gar nicht wissenschaftlich sein, nicht einmal dann, wenn er es ist, und nicht einmal dann, wenn zwei Frauen die Untersuchungen geführt haben, denn diese schrecklichen Ergebnisse passen so ganz und gar nicht in die Ideologie von Frau Funiciello und Co..

Ich bin überzeugt, wir haben genug starke Frauen, und wir sind auf einem guten Weg, was die Gleichberechtigung von Frauen anbelangt (von der kath. Kirche abgesehen). Nach jahrhundertelanger Diskriminierung geht das schlichtweg nicht von heute auf morgen, schon gar nicht mit der Axt! Auch meiner Erfahrung nach will sich die grosse Mehrheit der Frauen keinem Beton-Feminismus unterwerfen.

Deutschland wurde 16 Jahre von einer Bundeskanzlerin mehr oder weniger regiert – zuletzt eher weniger. Nichtsdestotrotz, wenn ich mir die momentane deutsche Regierung anschaue, würde ich mir wieder eine Bundeskanzlerin wünschen, und zwar Frau Sarah Wagenknecht.