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Mini-Verabschiedung am 12. September 2021

Veröffentlicht vor mehr als 2 Jahren, 16. Sep. 2021

Meister, welches Gebot ist das wichtigste? Jesus antwortete: Du sollst den Herrn deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Vom Einhalten dieser Gebote hängt alles ab (Matthäus 22,36-39).

Liebe Ministranten

«Vom Einhalten dieser Gebote hängt alles ab.»

Zunächst eine Vorbemerkung: Heute würde man vielleicht nicht mehr schreiben, du sollst Gott und deinen Nächsten «lieben» wie dich selbst, sondern: du sollst Gott und deinen Nächsten «achten», zumindest aber «respektieren», wie dich selbst. Ich denke, das ist im Grunde auch gemeint, denn wir alle wissen, man kann niemandem befehlen, oder gar zwingen, einen bestimmten Menschen zu lieben, oder eben nicht zu lieben! Vergesst das nie! Denn es kann gut sein – vor allem in jungen Jahren – dass du dich in jemanden verliebst, aber diese Person verliebt sich nicht in dich, auch wenn du dir das noch so sehr wünschst! Du kannst niemanden zwingen, dich zu lieben, und niemand kann dich zwingen jemanden zu lieben. Es gibt nur sehr wenige Menschen, die ich liebe. Wir haben keinen Einfluss auf die Liebe. Nicht wir wählen die Liebe, sondern die Liebe wählt uns! Merkt euch das! Ich muss auch gestehen, dass ich Gott nicht liebe, und ich glaube auch nicht, dass es darum geht.

Vielmehr geht es darum, Gott zu achten, einen anderen Menschen zu achten, jedes Lebewesen zu achten, es mindestens zu respektieren. In diesem Geist sollte jedes Kind aufwachsen können.

Ich erinnere an Paul Farmer, der einmal gesagt hat:

Die Idee,
dass manche Leben
weniger wert sind,
ist die Wurzel allen Übels
auf dieser Welt.

Die Wurzel von allem, was gut ist in dieser Welt, das ist die Liebe. Ihr habt alle genug davon bekommen – von zu Hause und von Gott – damit Ihr selbst lieben könnt. Denkt an Eure Firmung und an den Satz von Andre Gide: «Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitzen, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich.»