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Röschenz 49-50.2023

Veröffentlicht vor 5 Monaten, 27. Nov. 2023

«Vergeltet niemand Böses mit Bösem»

Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!
Strebt nicht hoch hinaus, sondern bleibt demütig!
Vergeltet niemand Böses mit Bösem!
Seid allen Menschen gegenüber auf Gutes bedacht!
Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden! (Röm. 12)

Am Christkönigsfest vor vier Jahren habe ich in der Predigt noch folgende Anmerkung hinzugefügt: «Das ist doch nicht so schwer!» Auf diesen Zusatz verzichte ich heute.

Bei all dem Bösen, welches mir einige Leute dieses Jahr angetan haben, bin ich ein paar Mal an meine Grenzen gestoßen. Kann ich jetzt noch weitermachen? Kann ich mich noch unter die Leute trauen? Ich habe mich auch immer wieder gefragt, was das für Menschen sind, die eine derartige Schmutzkampagne gegen mich führen. Es handelt sich ja um Personen, denen ich nie etwas zuleide getan habe. Dass Journalisten – insbesondere von unseriösen Boulevardblättern wie >Sonntags-Blick< oder >20 Minuten< – vor Verleumdung nicht zurückschrecken, das ist bekannt. Dass aber auch die Chefredaktion unseres Pfarrblattes mit Christian von Arx und der Redaktorin
Regula Vogt-Kohler dabei mitmachen, das ist schon eine einzigartige und beschämende Entgleisung. Doch damit nicht genug! Dass sich selbst der Landeskirchenrat mit seinem Präsidenten, Herrn Ivo Corvini, zusammen mit drei Kollegen von mir, an der öffentlichen Demontage meiner Person nicht nur beteiligen, sondern diese auch noch forcieren, indem sie einen Fragenkatalog im Pfarrblatt (43-44.2023) veröffentlichen lassen, der meinen Persönlichkeitsschutz verletzt, das setzt dem Ganzen geradezu die Krone auf. Der Röschenzer Kirchenrat hat in der Ausgabe 45-46.2023 von „Kirche heute“ geschrieben: „Diese Art der Verleumdung von Seiten der Landeskirche wie des Pfarrblattes hat offensichtlich ausschließlich zum Ziel, einen Menschen, unseren Pfarrer, gesellschaftlich wie beruflich zu vernichten.“

Nun, es hat eben nicht nur alles seine Zeit, sondern auch jeder braucht „seine“ Zeit. Braucht seine Zeit, um mit diversen Schicksalsschlägen umzugehen und fertig zu werden. Wenn es mir schon schwerfällt, das Böse, das mir ein paar armselige Menschen haben zuteil werden lassen, nicht wieder mit Bösem zu vergelten, wie schwer muss das erst jenen Menschen fallen, die noch ganz andere Bosheiten erdulden mussten und müssen.

Wenn ich an all jene denke, dann fühlt sich mein «Kreuz» gleich viel leichter an. Dieses Kreuz kann ich tragen, daran zerbreche ich nicht. Ich zähle mich nach wie vor zu den Privilegierten dieser Welt, nicht zuletzt auch wegen Ihnen und den vielen anderen in und um Röschenz herum, die mich unterstützt und getragen haben! Denn das ist es ja, was viele Neider auf den Plan ruft und sie Böses tun lässt. Letztlich sind sie es, die zu bedauern sind.
Pfr. Franz Sabo