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«Tanzverbot» (28. April 2024)

Veröffentlicht vor 8 Monaten, 01. Mai. 2024

Am Gründonnerstag wurde in München und auch an anderen Orten gegen das Tanzverbot am Karfreitag demonstriert. In Baden-Württemberg gilt es z. B. vom Gründonnerstagabend 18 Uhr bis Karsamstag um 20 Uhr. Von «heiliger Scheisse» war die Rede. Einer sagte: «ich bin kein gläubiger Christ, also warum soll ich mich an dieses Verbot halten?»

Meine persönliche Haltung vorneweg: Letztlich ist es mir egal. Sollen sie tanzen. Ich weiss, auch jene werden irgendwann ihren persönlichen «Karfreitag» erleben – vielleicht sogar mehrere Karfreitage. Alles hat seine Zeit, wie wir wissen.

Man muss kein gläubiger Christ sein, um einmal im Jahr einen «Karfreitag» einzuhalten, um innezuhalten. Denn der Karfreitag ist ein Tag der Solidarität. Wir bekunden an diesem Tag eben nicht nur unsere Solidarität mit dem Leidensweg Jesu Christi, sondern mit dem Leidensweg aller Menschen. Ist das zu viel verlangt?

Dass es diese Regelung mehr oder weniger «noch» gibt, hat also nicht nur einen religiösen Charakter, sondern hat auch etwas mit Kultur, Anstand, Mitgefühl und eben Solidarität mit den vielen, vielen leidenden und unschuldig verurteilten Menschen zu tun.

Die Zunahme der Diktaturen in der Welt, die alles durchdringende Digitalisierung und der rasante Siegeszug künstlicher Intelligenz verstärken und beschleunigen die Entwicklung hin zu einer Entmenschlichung der Gesellschaft.

Die Verrohung und Verblödung der Menschheit schreiten voran, nicht zuletzt auch Dank künstlicher Intelligenz. Ich werde es ja Gott sei Dank nicht mehr erleben, aber eines Tages ist die KI so intelligent, dass sie den Spiess umkehren wird und die Menschen für sich arbeiten lässt – sie quasi versklavt, sonst wäre die Bezeichnung «künstliche Intelligenz» ja völlig daneben!

Pfr. Franz Sabo