Röschenz, 33-34.2020
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Röschenz, 33-34.2020

Neue Predigt

Unter der Rubrik Predigten findet sich die neueste Predigt zum Thema «Corona-Psychose» von Pfr. Franz Sabo.

Hochzeit

Kerstin Niedermann und Tobias Schnell geben sich am Samstag, 8. August das  Ja-Wort zum Bund des Lebens. Wir wünschen dem Brautpaar alles Gute und Gottes Segen auf ihrem gemeinsamen Lebensweg.

Glückshämpfeli

Im Gottesdienst zu Mariä Himmelfahrt werden die Glückshämpfeli gesegnet. Legt man sie auf den Tisch oder steckt man sie hinters Kreuz oder auch hängt man sie an der Stalltüre auf, bringen sie Glück und Segen. Gegen Ende des Jahres werden sie nicht weggeworfen, sondern verbrannt. Sie sollen auch Heil und Heilung bringen, Deshalb spricht die Kirche offiziell von Kräutersegnung.

Zeit und Ewigkeit

Ein milder Sommertag. Ich wandere den «Wasserweg» entlang – ideal für Senioren. Ausgangspunkt ist Alvaneu Bad. Dort komme ich auch wieder an, nach knapp zwei Stunden, ganz gemütlich. Denn es gibt viel zu sehen auf diesem Rundweg. Das Schmittener Viadukt ist eine Baustelle und verhüllt. Sieht spannend aus. Ich denke an Christo, der erst vor kurzem verstorben ist. Ich bewege mich gern allein durch die Natur, in meinem Tempo, und ich bleibe stehen oder setze mich, wo und solange ich will. Herrlich, so eine Brotzeit auf meinem Lieblingsbänkchen mit Bündner Salsiz und Bergkäse und Schokokeksen zum Dessert. Ich denke an das Lied «One Moment In Time». Ein solcher Moment tuts auch – auf alle Fälle!

Drüben fährt das Postauto, gelb-weiß, wie vor 50 Jahren. Schräg hinter mir höre ich das Pfeifen der Lok. Von Filisur nach Davos, da wird noch gepfiffen – wie vor 50 Jahren. Die Rhätische Bahn, rot, wie vor 50 Jahren. Jetzt muss sie gleich gegenüber auftauchen auf ihrem Weg von Tiefencastel über das grandiose Landwasser Viadukt nach St. Moritz. Und da ist er schon, der elegante Zug. Er schmiegt sich an den Berg, schlängelt sich durch Felsen und über steinerne Brücken – wie vor 50 Jahren. Winzig, und doch deutlich leuchtet die Kapelle in der Sonne, oben in Alvaneu – wie vor 50 Jahren. Nebenher und unaufhörlich rauscht sanft die Albula. Meine Augen folgen den Konturen der Berge, und ich spüre den gewaltigen Piz Ela wie einen wuchtigen Dom hinter mir, dem Himmel näher, unverändert wie vor 50, wie vor 5000 Jahren, wie seit ewigen Zeiten.

Und da fällt er mir wieder ein, dieser über 2000 Jahre alte Text von Jesus Sirach:

«Wer vermag die gewaltige Größe Gottes beschreiben? Ist der Mensch am Ende angelangt, steht ER noch am Anfang. Wie ein Wassertropfen im Meer und wie ein Körnchen im Sand, so verhalten sich die wenigen Jahre zu der Zeit der Ewigkeit.»

Das macht das Leben aus, dass es nicht stagniert, dass es Neues hervorbringt, manch Altes aber auch bleibt, wie die Berge oder die gelb-weißen Postautos!         Franz Sabo

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